Ein Termin beim Arzt ist wichtig wenn:
Stellt eine Frau zum ersten Mal unangenehme Symptome wie Jucken im Intimbereich oder veränderten Ausfluss fest, sollte sie nicht auf „gut Glück“ ein Anti-Pilz-Mittel anwenden. Besonders bei erstmalig Betroffenen ist es sinnvoll, die Symptome zunächst beim Frauenarzt abklären zu lassen.
Kehrt der Scheidenpilz trotz konsequenter Behandlung immer wieder zurück, sollten Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt besprechen. So kann der Erreger genau untersucht und eine geeignete Therapie gefunden werden, um Sie von den lästigen Symptomen zu befreien.
Frauen, die ein Kind erwarten, sollten grundsätzlich Rücksprache mit ihrem Arzt halten, bevor sie ein Arzneimittel anwenden. Nur er kann entscheiden, auf welche Weise und in welchem Umfang die Behandlung sinnvoll und vertretbar ist.
Zeigt ein Anti-Pilzmittel aus der Apotheke trotz korrekter Anwendung keine Wirkung, sollte umgehend Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Vielleicht steckt eine andere Erkrankung hinter den Symptomen (z.B. bakterielle Vaginose, Trichomonaden o.ä.) oder es handelt sich bei dem Krankheitserreger nicht um Candida albicans, sondern um eine andere Candida Art (z.B. Candida tropicalis), die nicht ausreichend mit dem Wirkstoff Clotrimazol bekämpft werden kann.
Suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf, um ernste Ursachen ausschließen zu können.
Keine Scheu vor dem Besuch beim Frauenarzt
Der Gang zum Arzt stellt für viele – auch erfahrene – Frauen, die von einer Erkrankung in der Intimregion betroffen sind, eine kleine Hürde dar:
- Was soll ich sagen?
- Wie soll ich die unangenehmen Symptome beschreiben?
- Wie wird die Untersuchung aussehen?
All diese Bedenken sind absolut verständlich, aber ebenso unbegründet! Infektionen der Vagina gehören zum Alltag eines jeden Gynäkologen. Dem Arzt reichen meist schon ganz wenige Stichworte (“es juckt irgendwie…”, “Irgendwie ist da ein merkwürdiger Geruch…”), um zu verstehen, worum es geht.
Zur weiteren Diagnose wird dann ein Abstrich aus der Scheide entnommen, der Klarheit über eine mögliche Erkrankung liefert.
Der gynäkologische Abstrich
Unter einem gynäkologischen Abstrich versteht man die Entnahme von Sekret aus der Vagina (Scheide) sowie Zellmaterial vom äußeren Muttermund, dem Zervixkanal (Gebärmutterhalskanal) oder der oberen Scheidenwand.
Die Entnahme erfolgt mit einem sterilen Wattetupfer, bzw. einer kleine Bürste und kann Aufschluss geben über vorliegende Erkrankungen wie Bakterien- und Pilzinfektionen. Zusätzlich dient er zur Krebsfrüherkennung und zur Bestimmung des Reifegrades des Scheidenepithels.
Der erste Frauenarztbesuch und tausend Fragen
Der erste Termin beim Gynäkologen – daran kann sich fast jede Frau noch erinnern. Schon Tage vorher schwirren viele Fragen im Kopf herum:
- Was wird beim Frauenarzt genau gemacht?
- Wie sieht es dort aus?
- Muss man sich gleich auf den Stuhl setzen?
- Und wo zieht man sich eigentlich aus?
Zur Beruhigung: In Frauenarztpraxen herrscht fast immer eine nette, sehr entspannte Atmosphäre. Ärzte und das Praxispersonal wissen zudem, wie aufgeregt und verunsichert junge Patientinnen häufig sind – und sind deshalb meist besonders freundlich.
Oft fehlen jungen Patientinnen die Worte: Was soll ich bloß sagen?
Besonders, wenn beim ersten Frauenarztbesuch gleich konkrete Beschwerden (z.B. wie bei einem Scheidenpilz) vorliegen, ist das Gespräch mit dem Arzt für junge Frauen eine große Hürde: Was soll ich bloß sagen? Wie die unangenehmen Symptome beschreiben? Vielen ist es auch unangenehm, die betroffenen Körperteile konkret zu benennen.
Doch auch das intime Gespräch mit deinem Arzt ist absolut kein Grund für schlaflose Nächte. Die meisten Gynäkologen sind sehr sensibel und geübt, was „schwierige“ oder vermeintlich unangenehme Gesprächsthemen angeht.
Am besten, Du beschreibst Deine Beschwerden einfach ganz normal und unbefangen. So, als würdest Du mit Deiner Mutter oder besten Freundin sprechen! Fast immer reichen dem Arzt schon wenige Stichworte („irgendwie juckt es so komisch“, „neulich hat es beim Sex so gebrannt“ o.ä.), um zu verstehen, worum es es geht.
Tipp: Eine vertraute Person zum ersten Termin mitnehmen
Es ist übrigens gar kein Problem, zur Beruhigung eine vertraute Person als Begleitung mit zum ersten Frauenarzttermin zu nehmen. Das machen sehr viele junge Patientinnen so!
Zur Vorbereitung Deines ersten Besuchs beim Frauenarzt kannst Du Dir hier eine Checkliste herunterladen.
Der Arzt kann wertvolle Ratschläge geben
Mütter, Schwestern, beste Freundinnen – sie alle haben gute Tipps und Ratschläge für junge Mädchen parat. Wenn es um das Thema Verhütung oder eine Erkrankung wie Scheidenpilz geht, solltest Du aber auf jeden Fall immer auch mit Deinem Frauenarzt sprechen. Nur er oder sie kann genau abschätzen, welche Behandlung oder Verhütungsmethode für Dich und Deine Altersgruppe richtig ist. Auch in Sachen Intimpflege kannst Du Dir beim Frauenarzt wertvolle Tipps holen.
Wann sollten Frauen bei
Scheidenpilz zum Arzt gehen?
Bakterielle Vaginose: Der Gang zum Arzt ist zwingend erforderlich
Diese bakterielle Scheideninfektion wird üblicherweise mit einem (stets verschreibungspflichtigen) Antibiotikum behandelt und muss deshalb von einem Arzt diagnostiziert und therapiert werden.
Ganz besonders wichtig ist ein umgehender Arztbesuch für werdende Mütter. Unbehandelt kann die bakterielle Vaginose zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen! Stellt der Arzt dann tatsächlich eine bakterielle Vaginose fest, hängt es vom Stadium der Schwangerschaft ab, wie die Erkrankung therapiert wird.