Scheidenpilz und Intimhygiene2022-04-25T15:50:10+02:00

Intimhygiene bei Scheiden­­pilz

Sehr viele Frauen haben das Bedürfnis, ihre Scheide ganz besonders frisch und sauber zu halten. Allerdings ist es oft gerade die regelmäßige Intimhygiene mit Duschgel und Seife, die einer Infektion mit Scheidenpilz den Weg ebnet.

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Medical AdvisorDR. KADE
Medical Advisor
Medical Affairs
MINA

Zu viel Intim­­hygiene schwächt den natür­­lichen Selbst­­schutz der Scheide

Rund um die Uhr gepflegt und sauber: Die meisten Frauen achten genau darauf, dass sie stets ein “gutes Gefühl” im Intimbereich haben. Viele benutzen dafür ganz selbstverständlich Seife und Duschgel – wie für alle anderen Körperteile auch.

Doch obwohl sich ein penibel gereinigter Intimbereich zunächst angenehm anfühlt: Die Scheidenflora kann durch normale, parfümierte Duschgels oder Seifen empfindlich gestört werden. Sie vermindern den Säuregrad der Scheide und ermöglichen damit die Besiedlung der Scheide mit potentiell krankheitserregenden Bakterien. Die eigentlich gut gemeinte Intimhygiene kann auf diese Weise zur Ursache für Scheidenpilz werden.

Schmierinfektion

Als Schmierinfektion bezeichnet man eine indirekte Übertragung von Erregern. Durch Berührung eines mit Krankheitserregern kontaminierten Gegenstandes (auch Haut) und der anschließenden Berührung von Haut oder Schleimhaut wird der Erreger übertragen. Eine Schmierinfektion ist beispielsweise eine Übertragung von Bakterien und Pilzen vom After in die Scheide durch falsche Wischtechnik oder Wechsel von Anal- auf Vaginalverkehr ohne Kondomwechsel. Ist die Immunabwehr geschwächt, oder die Scheidenflora aus anderen Gründen aus dem Gleichgewicht, kann die betroffene Person z.B. an einer Scheidenpilzinfektion oder einer bakteriellen Scheideninfektion erkranken.

Tipps zur täglichen Reinigung des Intimbereichs

  • Waschen Sie nur den äußeren Intimbereich – und das am besten nur mit warmem Wasser.
  • Wenn Sie nicht auf Reinigungshilfen verzichten möchten: Benutzen Sie eine speziell für den Intimbereich ausgewiesene, Intim-Waschlotion (pH-Wert<5). Duschen Sie nie mit dem Duschkopf in die Scheide hinein (denn auch das kann den natürlichen Schutzwall der Scheide zerstören).
  • Waschen Sie den Intimbereich nur mit den Händen – Waschlappen oder Schwämme sind ein idealer Nährboden für Keime und Bakterien.
  • Reinigen Sie immer zuerst die Scheide, erst danach die Analregion (um eine Schmierinfektion mit Darmbakterien zu vermeiden).
  • Benutzen Sie nach dem Toilettengang keine Feuchttücher, sondern immer nur trockenes Toilettenpapier und wischen Sie von Vorne nach Hinten.
  • Eine Scheidenspülung mit Essig kann die sensible Scheidenflora noch stärker aus dem Gleichgewicht bringen und sollte deshalb nicht angewendet werden.

Die Scheide braucht weder Seife, noch Deo

Das Bedürfnis, den Intimbereich frisch und gepflegt zu halten, ist absolut verständlich. Aber es ist wichtig zu wissen, dass die Vagina ein sich selbst reinigendes Organ ist: Sie kann sich ganz ohne Hilfsmittel und weiteres Zutun von allein sauber halten! Auch die Angst vieler Frauen, ihre Scheide könne ohne gut duftende Seife oder gar Intimdeo einen unschönen Geruch haben, ist unbegründet: Der gesunde, natürliche Ausfluss ist nahezu geruchlos – und auch die Flora im Inneren der Scheide entwickelt keinen wahrnehmbaren Geruch. Aus diesen Gründen reicht es voll und ganz aus, den Intimbereich täglich mit warmem Wasser zu reinigen.

Was sind die Symptome von Scheidenpilz?

Meist dauert es nicht lange bis eine Frau bemerkt, dass ihr sensibler Intimbereich aus dem Gleichgewicht geraten ist. Denn sobald der Scheidenpilz sich ausbreitet, ist die Ruhe dahin.

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Wie wird Scheidenpilz behandelt?

Erfreulicherweise ist die Behandlung von Scheidenpilz unkompliziert. Betroffene Frauen können sich selbst ohne Rezept ein Arzneimittel in der Apotheke besorgen.

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